Presseaussendung vom 19.10.2016

Systemstudie MÜHLKREISBAHN  -  Erhaltung wird begrüßt! Führung über Hafenbahn noch besser!

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Linz, 19.10.2016

 

 

MEDIENINFORMATION

 

 

 

Systemstudie MÜHLKREISBAHN: Die Erhaltung der MÜHLKREISBAHN wird begrüßt!

Führung aber besser über Hafenbahn als über 2. Straßenbahnachse!

 

Die Erhaltung der MÜHLKREISBAHN in Normalspur wird begrüßt. Nur durch den Erhalt und die Attraktivierung der Verbindung zum Hauptbahnhof ist der langfristige Erhalt der gesamten Strecke gesichert.

Abzulehnen ist aber die gemeinsame Führung auf der geplanten neuen Straßenbahnachse im Abschnitt südlich der Donau. Hier ergeben sich nur Mehrkosten bei Strecke und Fahrzeugen und Schwierigkeiten beim Fahrplan, die in Summe mehr Probleme als Lösungen bringen würden.
Besser wäre eine getrennte Führung der MÜHLKREISBAHN über die weitgehend vorhandene Strecke Hafenbahn (bei fast gleicher Fahrzeit bis zum Hauptbahnhof) bzw. später über die City-S-Bahn-Trasse, wo gleichzeitig neue wichtige Gebiete im Osten von Linz erschlossen werden könnten.

Noch unabhängiger wäre aber der Betrieb, wenn für die MÜHLKREISBAHN auch über die Donau ein unabhängiges Gleis führt, wofür die neue Brücke um rd. 4 m breiter gebaut werden müsste.

 

Grundsätzliches zur Systemstudie

 

Auffällig ist, dass in der Studie keine Kosten der einzelnen Varianten angeführt sind.

Ebenso ist auch kein angenommenes Fahrgastpotenzial der unterschiedlichen Varianten angeführt.

Es gibt viel mehr ein schnelles Ausschließen von Varianten mit nur groben Angaben von Gründen.

Wie die Studie empfiehlt, dürfen keine Optionen verbaut werden. Egal wie hier weiter verfahren wird, dürfen z.B. die Hafenbahn bzw. die Trasse des City-S Bahn nicht mit durch andere Projekte verbaut werden (z.B. Radweg auf Hafenbahntrasse).

 

Gemeinsame Führung mit der 2. Straßenbahnachse nicht sinnvoll!

 

Diese wird in einer ersten Reaktion ja auch von den Linz Linien abgelehnt. Es wäre absurd, die geplante sündteure unterirdische Straßenbahnachse durch die gemeinsame Führung mit der MÜHLKREISBAHN noch mehr einzuzementieren.

Eine getrennte Führung kann entweder auf der Hafenbahntrasse oder auch in späterer Folge auf der geplanten City-S-Bahn-Trasse erfolgen.

Gerade bei einer weitgehend oberirdischen Führung der 2. Straßenbahnachse wären alle Mittel verfügbar, für das S-Bahn-System eine 2. Trasse im Osten von Linz einzurichten, die zusätzliche wichtige Gebiete erschließt.

Warum sollte man im (vermeintlich) drittwichtigsten Gebiet von Linz eine vorhandene Gleisanlage nicht nutzen, wenn im zweitwichtigsten Gebiet mit enormem Aufwand eine komplett neue, extrem teure unterirdische Schienenachse errichtet werden soll.

Für die getrennte Führung der MÜHLKREISBAHN südlich der Donau spricht:

  • Aufschließung von weiteren Bereichen im Osten von Linz (Industriegebiet, Hafen, Chemie, VOEST); damit erstmals Bahnhaltestellen auch östlich der A7!

  • Keine kombinierten Hoch-/Niederflurgarnituren für die MÜHLKREISBAHN notwendig

  • Keine Mehrkosten bei der 2. Straßenbahnachse

  • Das S-Bahn System muss sich nicht der Straßenbahn unterordnen (u.a. alle 400 m stehen bleiben).

  • Die Haltestellendichte kann bei der S-Bahn geringer gewählt werden und dadurch die S-Bahn beschleunigt werden.

Um das Geld von 1-2 eingesparten unterirdischen Haltestellen der 2. Straßenbahnachse könnte man alle Haltestellen der Hafenbahn errichten.

Durch die größeren Haltestellenabstände und die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit kann trotz der größeren Länge auch bei der Hafenbahn eine Fahrzeit erzielt werden, die nur minimal (1-2 min) über der Fahrzeit bei einer Führung über die 2. Straßenbahnachse liegt.

Vor einer Abwägung der Vor- und Nachteile der gemeinsamen Führung von MÜHLKREISBAHN und Straßenbahn müsste ein schlüssiger Fahrplan erstellt werden, der den ab Beginn der gemeinsamen Führung vorgesehenen Takt aber auch alle zukünftigen denkbaren Taktverdichtungen berücksichtigt (u.a. anderem auch die Einbindung der geplanten Bahn nach Pregarten bzw. auch der LILO oder anderer Normalspurstrecken).

 

Leistungsfähigkeit der neuen Achse(n)

 

Bei der Straßenbahnachse Landstraße ist die Leistungsfähigkeit durch die Tunnelunterfahrung des Hauptbahnhofes begrenzt.
Diesbezüglich empfiehlt die Studie für die neuen Schienenachsen im Osten, keine zu frühen Einschränkungen der Kapazität vorzunehmen, was bei der Tunneltrasse der 2. Straßenbahnachse sicher der Fall ist.
Alleine aus diesen Gründen ist die oberirdische Führung der 2. Straßenbahnachse zu bevorzugen.

 

Eigenes Gleis über die Donau besser!

 

Andererseits ist bei einer getrennten Führung von MÜHLKREISBAHN und Straßenbahn südlich der Donau die gemeinsame Trasse auf die Donauquerung beschränkt. Insofern wäre die getrennte Führung von zumindest einem Gleis auf der neuen Brücke und damit auch die Möglichkeit von unterschiedlichen Stromsystemen eine zukunftsorientierte Entscheidung. Der Verzicht auf Zweisystemfahrzeuge wird sich mit den Mehrkosten bei der Donaubrücke in etwa die Waage halten.
Im Hinblick auf die für ein nachhaltiges ÖV-System erforderlichen Investitionskosten im Großraum Linz in der Höhe von Hunderten Millionen Euro wäre die Verbreiterung der neuen Brücke von 33 auf 37 m absolut vernachlässigbar.

 

Einmal mehr zeigt sich, dass die ganzen Entscheidungen, die jetzt getroffen werden müssen, vor allem unter dem Zeitdruck der Brückenentscheidung stehen. Alle diese Fragen hätten schon jahrelang rechtzeitig in einem Gesamtverkehrskonzept geklärt werden können.

 

Für Rückfragen:

Lukas Beurle, Tel. 0664-1640650

 

 
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