INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT!
Radfahren in Coronazeiten - NEUE NORMALITÄT
Radfahren senkt das Infektionsrisiko!
Durch die Bekämpfung der Corona-Pandemie und der wirtschaftlichen Krise werden die Zusammenhänge von menschlicher Gesundheit, Mobilität und Klimawandel vernachlässigt.
Der private PKW wird als bevorzugtes Fortbewegungsmittel angepriesen, um Menschenansammlungen in öffentlichen Verkehrsmitteln zu vermeiden und die Ansteckung durch das Coronavirus zu verhindern. Fast einen Monat war die ÖV-Benützung für Freizeitzwecke untersagt. In Wien, Linz und vielen anderen Orten wurden Kurzparkzonenregelungen (Zeitlimit und Parkgebühr) aufgehoben. In den Medien wird betont, dass für die täglichen Fahrten der PKW verwendet werden sollte. Radfahren wird als sportliche Betätigung und nicht als sinnvolles Verkehrsmittel für tägliche Erledigungen dargestellt.
Renommierte Virologen empfehlen das Radfahren als gesündeste Alternative für Alltagsfahrten, da die Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von Covid 19 verringert werden. Das Immunsystem und die Lunge werden gestärkt, das Herz-Kreislauf-System und der Bewegungsapparat werden leistungsfähiger, der Fett- und Zuckerstoffwechsel wird angeregt, das Risiko einer Krebserkrankung wird gesenkt, und die Gehirnleistung wird verbessert. Radfahren fördert das psychische Wohlbefinden durch Entspannung, geschärfte Wahrnehmung der Umgebung und die Möglichkeit von sozialen Kontakten unter Einhaltung der notwendigen Abstände.
Radfahren ist günstig für die Umwelt und das Klima. Die niedrigere Schadstoffkonzentration in der Luft durch eine Verringerung des KFZ-Verkehrs wirkt sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit aus. Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub schädigen vor allem die Lunge und sind nachweislich die Ursache von schweren Erkrankungen und vielen Todesfällen.
Das Fahrrad erweist sich nicht nur in Coronazeiten als ein krisensicheres und effizientes Verkehrsmittel. Auf Kurzstrecken, die den Großteil unserer Wege ausmachen, erreicht man mit dem Fahrrad sein Ziel am schnellsten. Die regionale Wirtschaft wird gestärkt, wenn in der nahen Umgebung eingekauft wird und nicht mit dem Auto weite Wege zu den Einkaufszentren in der Peripherie zurückgelegt werden. Die Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie bedeuten auch eine große wirtschaftliche Herausforderung. Radfahren verursacht geringe Kosten und bringt einen großen Nutzen für den einzelnen und die gesamte Gesellschaft.
Das Radwegenetz und das Verkehrsklima in Österreich sind noch nicht für einen attraktiven und sicheren Radverkehr ausgelegt. Die Politik muss mehr Platz auf den Straßen und im öffentlichen Raum schaffen, um den Menschen den Umstieg auf das Fahrrad zu erleichtern und zu gewährleisten, dass der notwendige Sicherheitsabstand, um eine Coronainfektion zu vermeiden, eingehalten werden kann. Kreative Ideen sind gefragt. Die kolumbianische Hauptstadt Bogotá beispielsweise widmet aktuell über hundert Kilometer Autospuren in Radspuren um, um möglichst viele Menschen zum Radfahren zu bringen (sh. beiliegende Fotos). Außerdem gibt es dort schon lange einen autofreien Sonntag.
Die österreichische Regierung hat versprochen, etliche Milliarden Euro für die Wirtschaft auszugeben. Die Bewältigung der Coronakrise sollte
als Chance gesehen werden, das Wirtschaftssystem durch eine positive Stimulation in eine nachhaltige Richtung zu bringen. Die Förderung des Radfahrens und des öffentlichen Verkehrs bringt bei
überschaubaren Kosten einen viel größeren Nutzen als weitere, nicht nachhaltige Investitionen in Großprojekte der Straßen- und Fluginfrastruktur. Dabei gibt es ein großes Potenzial, neue
Mobilitätsroutinen zu etablieren und die Städte von unnötigen Autofahrten zu entlasten.
Für Nachfragen:
Anni Jank, Tel. 0660 6125858
Beiliegend Foto Bogota
Siehe dazu auch https://www.spiegel.de/auto/corona-fahrraeder-duerfen-in-bogota-pkw-fahrspuren-nutzen-a-b9a4f78e-4a91-450e-a14d-63b37807b19a
Die INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! ist ein Netzwerk von über 20 Bürgerinitiativen und Vereinen,
die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende in OÖ einsetzen.