INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT!

Linzer Verkehrsstadtrat lädt Verkehrswende von Mobilitätsfest aus!

Verkehrsstadtrat Hein lädt die „Initiative Verkehrswende jetzt!“ von Mobilitätsfest der Stadt Linz aus. Kritik an und Alternativen zu einer nach wie vor klimafeindlichen, autolastigen Verkehrspolitik sind offensichtlich unerwünscht.

Die „Initiative Verkehrswende jetzt!“ nimmt seit 2015 jedes Jahr am Mobilitätsfest der Stadt Linz mit einem Informationsstand teil. Auch heuer erhielten wir am 10. August wieder eine Einladung zu dem Fest, das am 18. September 2021 stattfindet. Wir haben gerne zugesagt. Doch am Montag, 30. August erreichte uns per Mail eine begründungslose Ausladung aus dem Büro von Verkehrsstadtrat Hein:

„Hiermit teile ich Ihnen mit, dass Sie bzw. Ihr Verein beim diesjährigen Mobilitäts- und Nachhaltigkeitsfest nicht teilnehmen können. Ich bitte dies zu beachten.“

Auf die höfliche Nachfrage, was diesen Meinungsumschwung beim Stadtrat ausgelöst hat, kam bis dato keine Antwort. Sie lässt sich aber unschwer erahnen. Denn am Samstag, 28. August – zwei Tage vor der Ausladung - fand die Eröffnung der Eisenbahnbrücke statt. Die „Initiative Verkehrswende jetzt!“ erdreistete sich, bei dieser Eröffnung mittels eines Transparents, das einige AktivistInnen vor der Bühne kurz hochgehalten haben, eine Frage aufzuwerfen, die sich wohl viele gestellt haben: „Eisenbahnbrücke: Sag mir, wo die Schienen sind…?“ (sh. beiliegendes Foto).

Dass nämlich eine Eisenbahnbrücke eröffnet wird, auf der das Entscheidende, nämlich die Schienen fehlen, zeigt, dass die politisch Verantwortlichen trotz Klimakrise nach wie vor den Vorrang auf den Autoverkehr setzen. Statt nämlich - 5-7 Jahre vor der geplanten Stadtbahn - die Mühlkreisbahn auf der neuen Eisenbahnbrücke über die bereits existierende Trasse der Hafenbahn zum Hauptbahnhof durchzubinden, soll zuerst die A26-Bahnhofsautobahn in Beton gegossen werden. Diese bringt laut ASFINAG 30.000 zusätzliche Autofahrten mitten ins Stadtzentrum.

Die „Initiative Verkehrswende jetzt!“ übt konsequent Kritik an dieser verantwortungslosen Politik und präsentiert klima- und umweltfreundliche Alternativen. Dass uns das die Ausladung vom Mobilitätsfest eingebracht hat, ist für uns eine klare Botschaft: Die Stadtprominenz will dieses Fest – genauso wie schon die Brückeneröffnung - als Wahlkampfveranstaltung nutzen, die vom Versagen in der Verkehrs– und Klimapolitik ablenkt. Da ist Kritik unerwünscht. Ein klima- und demokratiepolitischer Offenbarungseid. Für uns ist diese Ausladung jedenfalls ein weiterer Ansporn, den Widerstand gegen diese vorgestrigen Autobahnprojekte fortzusetzen und uns für den Vorrang von Bahn, Bus, Bim, Rad und Fuß einzusetzen.

Die für das Erreichen der Klimaziele alternativlose Verkehrswende wird nur mit einem intensiven gemeinsamen Miteinander und nicht durch Ausgrenzung gelingen können.

Für Nachfragen:
Gerald Oberansmayr, Tel. 0664 1540742