Presseaussendung vom 16.06.2023

Kostenexplosion beim Westring: „Schildbürgerstreich A26-Autobahn muss beendet werden!“

Linz, 16.06.2023

 

MEDIENINFORMATION

 

 

Kostenexplosion beim Westring: „Schildbürgerstreich A26-Autobahn muss beendet werden!“

 

  • Die Kosten für die Linzer A26-Autobahn (Westring) werden auf „deutlich über eine Milliarde“ explodieren. Jeder Meter des Westrings kostet so viel wie eine Eigentumswohnung und wird frühestens in 10 Jahren fertiggestellt.
  • Das Netzwerk „Zukunft statt Autobahn-Bau!“ fordert die Linzer Stadtverantwortlichen auf, sofort aus dem Westring-Vertrag auszusteigen. Es ist unverantwortlich, noch länger Geld in dieses Fass ohne Boden hineinzuwerfen. Die Stadt Linz kann jederzeit aus dem Vertrag aussteigen, da sich die Kosten bereits um viel mehr als die im Vertrag festgehaltenen 10% erhöht haben.
  • Wir fordern Umweltministerin Gewessler auf, die Reißleine zu ziehen und diesen sündteuren, klimafeindlichen und nur stauverlagernden Schildbürgerstreich zu stoppen und die Mittel stattdessen in die längst fällige zukunftsträchtige Infrastruktur (z.B. Schnellbahnen ins Mühlviertel) zu investieren.
  • Das Netzwerk „Zukunft statt Autobahn-Bau!“ wird beim Sammeln der notwendigen Unterschriften für die Einleitung einer Volksbefragung über die A26 mit neuem Schwung durchstarten.

 

Nun ist fix, wovor Bürgerinitiativen schon seit vielen Jahren gewarnt haben: Die A26-Westring-Autobahn wird „deutlich mehr als eine Milliarde Euro kosten“ (Quelle: ORF OÖ, 15.6.2023). Ging die ASFINAG 2020 noch von 740 Millionen Euro Gesamtkosten aus, so liegen die Schätzungen nun bei 1,18 Milliarden Euro, eine Steigerung um 440 Millionen Euro. Jeder Meter dieser Autobahn kostet damit eine Viertel Millionen, also so viel wie eine kleine Eigentumswohnung (sh. OÖN, 16.6.2023). Auch die Fertigstellung würde sich weiter nach hinten in Richtung 2035 verschieben – also auf einen Zeitpunkt, zu dem wir aufgrund der voranschreitenden Klimakrise schon längst ein verändertes Mobilitätsverhalten haben müssen. Die Autobahn ist dann völlig anachronistisch.

 

Hintergrund für die Kostenexplosion ist, dass allein die Kosten für den ersten Bauabschnitt – die Hängebrücke über die Donau – um 60% steigen werden. Als Gründe werden die enormen Kostensteigerungen bei Stahl- und Baustoffen genannt. Das lässt weitere ungeahnte Kostenexplosionen beim teuersten Abschnitt, dem Autobahntunnel durch den Freinberg (A26-Bahnhofsautobahn), befürchten, der ab 2025 gebaut werden soll. Christan Leckschmidt, Initiative Verkehrswende jetzt! richtet sich daher an die Linzer Stadtpolitik: „Bei einer Kostenüberschreitung von mehr als 10 Prozent kann die Stadt Linz vertragskonform und kostenlos aus dem Vertrag aussteigen. Bürgermeister Luger kann sich nun nicht mehr auf die Verträge ausreden, die angeblich eingehalten werden müssen. Linz muss nun sofort aus diesem Vertrag aussteigen, weil sonst eine Kostenlawine von über 50 Millionen Euro auf die Stadtfinanzen zurollt. Dieses Geld fehlt uns bitter beim Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und des Radwegenetzes.“

 

Gertraud Walli, Aktivistin beim Netzwerk „Zukunft statt Autobahn-Bau!“: „Über eine Milliarde für eine Autobahn, die Linz mit zusätzlichen 30.000 Autofahrten täglich belastet und den Stau weiter anheizt - das ist ein kompletter Schildbürgerstreich! Jetzt muss endlich die Notbremse gezogen werden, sonst wird das ein Fass ohne Boden. Der Bau dieser Autobahn muss sofort nach der Fertigstellung der Hängebrücke gestoppt werden.“

 

Gerald Oberansmayr, ebenfalls von der Initiative Verkehrswende jetzt!, adressiert daher die Bundespolitik: „Auch Klimaministerin Gewessler ist gefordert, endlich zu handeln. Die A26 ist nicht nur ein Massengrab für Steuermilliarden, sie ist auch das Klimakillerprojekt Nr. 1 in Oberösterreich. Frau Ministerin, zeigen Sie bei der A26 denselben Mut, den sie bei der Lobau-Autobahn gezeigt haben und stoppen sie dieses klimafeindliche Monsterprojekt. Investieren Sie das Geld in den Ausbau zukunftsträchtiger Infrastruktur, z.B. für Schnellbahnen ins Mühlviertel.“

 

Christian Trübenbach, Initiative Grüngürtel schützen, jetzt!, kündigte an, dass das Netzwerk „Zukunft statt Autobahn-Bau!“ die Aktivitäten für die Einleitung einer Volksbefragung mit neuem Schwung fortsetzen wird: „Bürgermeister Luger hat mit fadenscheinigen Gründen versucht, unsere Volksbefragungsinitiative gegen die A26 abzuwürgen. Wir sind nun motivierter denn je, diese Volksbefragung fortzuführen und trotz der Prügel, die uns Bürgermeister und Magistrat vor die Füße werfen, die beim Sammeln der notwendigen Unterschriften neu durchzustarten. Denn die Linzer:innen müssen das Recht haben, über diese sündteure Autobahn mitzuentscheiden.“

 

Beiliegend: Foto Zukunft statt Autobahn-Bau

 

 

Ihre Ansprechpartner:innen:

 

Gerald Oberansmayr, oberansmayr.gerald@gmail.com, 0664 1540742, Initiative Verkehrswende jetzt
Gertraud Walli, gertraud.walli@gmx.at, 0699 17081134, Initiative Verkehrswende jetzt!
Christian Trübenbach, ct@responzz.info, 0650 8809675 - Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!

www.volksbefragung-linz.at

 

 

 

Die INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! ist ein Netzwerk von über 20 Bürgerinitiativen und Vereinen,

die sich für eine umwelt- und menschenfreundliche Verkehrswende in OÖ einsetzen.

http://www.verkehrswende-jetzt.at/

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