GRUNDSATZPAPIER

INITIATIVE

VERKEHRSWENDE JETZT!

 

 

Vorrang für umwelt- und menschenfreundliche Mobilität!

 

Die Verkehrspolitik im OÖ-Zentralraum geht nach wie vor in die falsche Richtung: Zwei Drittel der Gelder fließen in den Motorisierten Individualverkehr (MIV), nur ein Drittel in den Öffentlichen Verkehr (ÖV), für die RadfahrerInnen gibt es weniger als ein Prozent. Durch milliardenschwere Straßenprojekte (Westring, Ostumfahrung, 10-spuriger Ausbau der Voestbrücke, usw.) wird der Autoverkehr weiter angekurbelt. Denn: Wer Straßen sät, wird (Auto-)Verkehr ernten! Wenn wir eine Wende in Richtung Klimaschutz und erneuerbarer Energien schaffen wollen, wenn wir verantwortlich gegenüber zukünftigen Generationen handeln wollen, wenn wir einen lebenswerten und gesunden Stadtraum mit weniger Lärm, Schadstoffen und Unfällen schaffen wollen, wenn wir die Menschen vom Zwang zum Auto befreien wollen, dann brauchen wir eine grundsätzliche Wende in Richtung einer nachhaltigen Verkehrpolitik. Die parallele Förderung von MIV und ÖV bzw noch schlimmer: die ständige Bevorzugung des MIV, macht eine solche Verkehrswende unmöglich. Für eine nachhaltige Verkehrswende brauchen wir ab sofort den absoluten Vorrang für den ÖV, Rad- und Fußgängerverkehr! Wir müssen aussteigen aus dem Teufelskreis: mehr Autos – mehr Straßen – noch mehr Autos – noch mehr Straßen usw. Deshalb haben sich verschiedene Bürgerinitiativen, Vereine und Verkehrsengagierte in der INITIATIVE VERKEHRSWENDE JETZT! zusammengefunden, um diesen Forderungen gemeinsam Gehör zu verschaffen.

 

Sündteure, umweltfeindliche Projekte zur weiteren Förderung des Autoverkehrs stoppen!

  • Kein Bau des A26-Westrings! Der Bau des Westrings wäre der Supergau für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung im Großraum Linz.

  • Keine neuen Transitschneisen! Statt Ostumfahrung sofortiger Ausbau der Summerauer-Bahn!

  • Kein weiterer Ausbau von Autofahrspuren über die Donau im Zusammenhang mit der Sanierung der Voest-Brücke!

  • Einbeziehung der Raumplanung in die Verkehrspolitik, um zusätzlichen Verkehr zu vermeiden!

 

Den Öffentlichen Verkehr ausbauen!

Das ambitionierte Ziel muss es sein, einen ÖV-Anteil von 50% an den Zielachsen Linz (derzeit: rd. 15%) zu erreichen. Schritte in diese Richtung sind:

  • Sternförmiges S-Bahnnetz im Großraum Linz: Westbahn (einschließlich der Verbindung nach Steyr und Perg), Pyhrnbahn, Linzer Lokalbahn (Eferding), Summerauer-Bahn, Mühlkreisbahn (Hafenbahn) sowie eine neue Bahnlinie Richtung Gallneukirchen/Pregarten werden am Hauptbahnhof Linz an-/durchgebunden – Halbstundentakt von 5 bis 24 Uhr, sieben Tage die Woche! (Verdichtung in Spitzenzeiten). Vorziehen der Infrastrukturmaßnahmen für den konsequenten Takt!

  • Kein Auflassen von bestehenden Haltestellen (z.B. Pasching)! Statt Abbau der schnurgeraden Westbahnstrecke im Bereich Hörsching 4-spuriger Ausbau im Bereich Linz-Kleinmünchen!

  • Eine 2. Straßenbahnachse für Linz - aber oberirdisch! Denn diese ist attraktiver für die ÖV-BenutzerInnen und um 200 Millionen Euro billiger – Geld, das dringend für den weiteren Ausbau des Öffentlichen Verkehrs gebraucht wird! Vorab-Anbindung der „Grünen Mitte“ von Linz durch attraktive Busverbindungen!

  • Zweigleisiger Ausbau und Schnellzugtauglichkeit von Pyhrn- und Summerauer-Bahn sowie optimale Verknotung von Fern- und Nahverkehr!

  • Erhalt, Sanierung und Elektrifizierung der Mühlkreisbahn in Normalspur auf der vollen Streckenlänge, Herstellung grenzüberschreitender ÖV-Verbindungen nach Tschechien und Bayern!

  • Bevorrangung des Öffentlichen Verkehrs (Busschleusen, Busspuren, Kap-Haltestellen, Ampelvorrangschaltungen, usw.)! Attraktivierung der Knotenpunkte (P&R, B&R)!

  • Erhaltung und Ausbau des Linzer Obus-Netzes!

  • Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs im ländlichen Raum. Z.B.: Nicht Stilllegung sondern Ausbau von Bahnstrecken und ÖV-Netzen (z.B. Straßenbahndurchbindung in Gmunden); Trassensicherung eingestellter Strecken; Mindestbedienungsstandards im ÖV (Stundentakt, Anschlusssicherheit); Rufsysteme zu Schwachlastzeiten und peripheren Räumen mit Flächenkonzessionen, Integration von nichtöffentlichen Gelegenheitsverkehren in den ÖV.

Radfahren attraktivieren und sicherer machen!

Das ambitionierte Ziel muss es sein, den Radfahranteil in OÖ generell zu erhöhen und in Linz einen Radfahr-Anteil von 20% in Linz zu erreichen (derzeit rd. 7%). Dass das geht, zeigen Städte wie Salzburg. Wichtige Schritte in diese Richtung sind:

  • Rasche Entschärfung von Nadelöhren, die derzeit für RadfahrerInnen besonders gefährlich sind, z.B. im Bereich der Nibelungenbrücke und der Waldeggstraße!

  • Ausbau und Lückenschluss des Linzer Radverkehrsnetzes: sowohl von außen nach Linz und als auch die Durchbindung in der Stadt

  • Durchgängige, flächenhafte und sichere Radfahrmöglichkeiten!

 

Mehr Raum und mehr Sicherheit für FußgängerInnen!

  • Ausweitung von Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Zonen! Bürgerbeteiligte Gestaltung von Plätzen und Straßen!

  • Tempolimits bzw. Autofahrverbote bei Schulen und Kindergärten!